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Aktuelles
Newsletter Paludi-MV
Ausgabe 01 (Juni 2025) zum Download
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29.07.2025
Schilfanbau im Polder Bargischow-Süd
Seit knapp zwei Wochen testen wir auf dem Projektgelände in Bargischow-Süd auf 11ha die Pflanzung von Schilf. Diese Woche wird noch täglich gearbeitet, danach voraussichtlich erneut ab KW 34. Für (Interview-)Rückfragen sowie vor-Ort-Termine steht die Projektleiterin Anke Nordt gern zur Verfügung.
Für die Pflanzbettbereitung zieht ein Traktor mit Streifenfräse lange Bahnen durch die Grasnarbe. Ein Erdbohrer bereitet die Pflanzlöcher für die Jungpflanzen vor, die auf dem Anhänger eines Quads stehen. Per Hand oder mit einer Forst-Pflanzmaschine werden die Jungpflanzen anschließend von der Güstrower GaLaFo mbH in den schwarzen Moorboden eingesetzt – insgesamt 80.000 dieser Pflanzen hat die Gärtnerei GaLaTief GmbH & Co. KG aus Anklam angezogen. Die erste Ernte des Schilfs soll im Winter erfolgen, nachdem die Pflanzen die Blätter abgeworfen haben und abgetrocknet sind.
Download Pressemitteilung vom 29.07.2025
(Foto: J.Limberg)
19.06.2025
2. Landschaftsspaziergang Polder Bargischow-Süd
Am 19. Juni fand in Bargischow-Süd unser Landschaftsspaziergang statt, bei dem wir über den aktuellen Stand der Maßnahmen informierten. Im Fokus stand diesmal die Besichtigung einiger sanierter Staue. Bei Anwohnern, die bisher von einer Flutung des Gebiets ausgegangen waren, hatten die neuen Stauwehre Verwunderung ausgelöst: „Bisher sind wir davon ausgegangen, dass hier bald alles unter Wasser steht. Da braucht es ja keine neuen Anlagen mehr. Deshalb haben wir uns gewundert und wollten mehr zum Projekt wissen.“ Johannes Limberg erklärte, dass die Fläche durch die intensive Nutzung ca. 1 Meter unter dem Meeresspiegel liegt und ohne Staue und Schöpfwerk keine Nutzung mehr möglich ist. Doch genau auf diese weitere landwirtschaftlicher Nutzung der wiedervernässten Moorflächen zielt die Paludikultur ab. Der geplante Anbau von Schilf auf einer Teilfläche irritierte die Teilnehmenden zunächst, schließlich gäbe es davon ja genug in der Region. Doch ein Anwohner erzählte, dass der örtliche Dachdecker diesen Winter kein Schilf ernten durfte und Anke Nordt ergänzte: „Schilf hat viele Anwendungsbereiche. Durch den hohen Zelluloseanteil ist die Pflanze beispielsweise für die Papierindustrie interessant.“ So sollen ab 2030 die Kartons des OTTO Versandhandels zu 10 % aus Paludibiomasse bestehen. Bis jedoch Biomasse aus Bargischow-Süd in Kartons verarbeitet wird, ist noch einiges zu tun.
(Fotos: S. Knoblauch)
27.05.2025
Erster Feldtag der MoorAgentur MV
Am 27. Mai fand der erste selbst organisierte Moor-Feldtag der MoorAgentur MV statt – mit rund 40 Teilnehmenden aus Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Verwaltung und Wirtschaft. Im Fokus: Die nasse Grünlandbewirtschaftung auf wiedervernässten Moorstandorten – ein zukunftsweisender Ansatz für Klimaschutz, Wasserrückhalt und regionale Wertschöpfung. „Wenn uns der Aufbau von Wertschöpfungsketten mit Paludi-Biomasse gelingt, ist das dreifach gut – für das Klima, für die Landschaft und für die regionale Wirtschaft," sagt Almut Mrotzek, Leiterin der MoorAgentur MV. Fachliche Impulse kamen u. a. zur Praxis auf nassen Flächen (M.Schiewer, Ducherower Agrar GmbH), der Nutzung von Paludi-Biomasse (L.Bork, Agrotherm GmbH) und zum Aufbau von Wertschöpfungsketten mit großen Unternehmen (C.Kleinspehn, Universität Greifswald / PaludiAllianz). Ein weiterer Feldtag wird Ende des Jahres stattfinden. Informationen finden Sie auf der Webseite der MoorAgentur.
Über den Feldtag und das Thema Paludikultur berichtete auch der NDR in mehreren Beiträgen (1), (2).
(Foto: LGMV)
21.-22.05.2025
Moorpiloten Jahrestreffen in Schleswig-Holstein
Einmal jährlich treffen sich die Mitarbeitenden der vom BMUV geförderten Pilotvorhaben Moorbodenschutz. Am 21. und 22. Mai fand das Treffen bei der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein in Molfsee und der Klimafarm in Erfde statt.
(Fotos: S.Jasch u. S.Knoblauch)
Beim Besuch in Erfde wurde schnell klar: die Klimafarm ist den Projekten der anderen Bundesländer um einige Zeit voraus. Denn durch die stiftungseigenen Moorflächen, die durch die Klimafarm bewirtschaftet werden, kann bereits jetzt viel Biomasse für Produktentwicklungen und -tests eingesetzt werden. Auch bei Detailfragen zur Technik können die Piloten aus Schleswig-Holstein auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Im letzten Jahr konnten aufgrund der Witterung nur 32 ha geborgen werden – dieses Jahr sollen es 120 ha werden. Dafür bekommt die Klimafarm ein zweites Raupenfahrzeug. Die diesjährige Biomasse wird zum Teil siliert, ein anderer Teil mit der Abwärme der nahegelegenen Biogasanlage getrocknet. Die dafür vorgesehenen Container stehen schon auf dem Hof bereit. Doch auch Rückschläge bleiben hier nicht aus: die Papierfabrik, mit der Tests geplant waren, ging insolvent und so ist ein Teil der Ernte vom letzten Jahr liegen geblieben. Dennoch ist Projektleiterin Elena Zydek optimistisch. Wichtig sei eine schnelle Skalierung vorzubereiten, denn wenn Firmen einsteigen wollen, brauchen sie viel Biomasse. Die vielversprechendsten Produkte sind aktuell Erosionsschutzmatten, Substratplatten für Dachbegrünung, Pflanzenkohle und torffreies Pflanzensubstrat – alles mit Biomasse aus vernässten Mooren.
Der zweite Tag stand voll im Zeichen des Austauschs. Durch Vorträge und Workshops wurden gemeinsame Probleme und Lösungen erörtert. Durch die unterschiedlichen Bedingungen und Projektstände können alle etwas beitragen. Am Ende war klar: es geht stetig voran und ein jährlicher Austausch über Hürden und Fortschritte ist wertvoll. Und so steht im nächsten Jahr ein Besuch in Brandenburg an und wir freuen uns darauf die Fortschritte im Projekt BluMo zu sehen.
(Fotos: S.Knoblauch)
09.05.2025
Exkursion zum Polder Bargischow mit Studierenden der Hochschule Neubrandenburg
Studierende aus den Studiengängen Agrarwirtschaft, Landschaftsarchitektur und Lebensmitteltechnologie haben am 9. Mai mehrere Stationen der Landgesellschaft MV besucht - so auch den Polder Bargischow Süd. In Vorbereitung auf den Termin wurde die Gruppe unterteilt und sollte unterschiedliche moorbezogenen Aufgabenstellungen bearbeiten, bspw. zur Nutzung von Moorflächen für Milchvieh.
Die Exkursion fand im nordöstlichen Teil des Polders statt, wo zukünftig Schilfflächen geplant sind. Anke Nordt stellte das Projektgebiet, das Projekt, Bauabschnitte und die geplante Nutzung vor. Auf der Brücke über die Rosenhäger Beck wurde der Höhenunterschied zwischen Beck und den Polderflächen (- 1 m) eindrücklich.
Einige der Studierenden waren sehr interessiert, stellten kritische Fragen und äußerten ihre Verwunderung über die hohen Bau- und Planungskosten.
(Foto: S.Knoblauch)
13.02.2025
Exkursion zum Moorhof Kremmen
Sebastian Petri ist Moor-Klimawirt. Auf dem ökologisch bewirtschafteten Moorhof Grünlandhof in Kremmen (nord-westlich von Berlin) bringt der Familienbetrieb Moor- und Naturschutz in Einklang. Pioniere wie er sind natürlich auch für unser Projekt sehr wichtig und wertvoll. Am 13. Februar 2025 konnten interessierte Landwirte aus Mecklenburg-Vorpommern den Hof von Herrn Petri besuchen. Er stellte seine Arbeit und Maschinen vor und beantwortete alle Fragen. Wir danken Herrn Petri und allen Teilnehmenden herzlich für diesen interessanten Tag. Einen ausführlichen Bericht zur Exkursion können Sie in unserem ersten Paludi-MV Newsletter lesen. Für sein Engagement erhielt Herr Petri übrigens 2020 den Deutschen Landschaftspflegepreis. Das interessante Videoportrait ist auch heute noch sehenswert.
(Foto: L.Isenberg)