Neuigkeiten aus dem Projekt
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03.02.2025
Film- und Lesetipp: Gute Nachrichten aus der "toMOORow"-Initiative
Das ZDF berichtet aktuell über positive Nachrichten aus der Initiative "toMOORow" - einem Kooperationsprojekt aus Wissenschaft & Wirtschaft. Ganz konkret wird mit "toMOOrow" ein Teil des Sernitzmoores in Brandenburg wiedervernässt. Insbesondere sollen aber auch hier wirtschaftliche Verwertungsmöglichkeiten aus Paludi-Biomasse erprobt werden. Mit an Bord ist ein Verbund wirtschaftlicher Unternehmen, die sich konkret für die Etablierung dieser neuen Nutzungsformen einsetzen. Die aktuelle Erfolgsmeldung: der Versandhändler Otto hat im vergangenden November 100.000 Kartons mit einem Anteil von 10% Moorgräsern versendet. Die Kartons weichen bei Regen nicht auf, sind stabil und die Kunden zufrieden. Der vollständige ZDF-Artikel ist hier zu finden. Im Beitrag sind außerdem drei interessante Videos für Moor-Interessierte verlinkt, u.A. eine Folge der Dokureihe plan b.
09.01.2025
Neue Moorstrategie für MV
Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt hat die „Strategie zum Schutz und zur Nutzung der Moore in Mecklenburg-Vorpommern“ veröffentlicht. Darin werden die Grundsätze für den Umgang mit Moorflächen im Bundesland formuliert. Die neue Landesstrategie folgt auf die Moorschutzkonzepte aus den Jahren 2000 und 2009. Auf 65 Seiten werden das bisher Erreichte, der aktuelle Status und die anliegenden Aufgaben erläutert. Der umfangreiche Anhang enthält viele interessante Zahlen und Fakten. Für uns besonders interessant: das Kapitel zu landwirtschaftlich genutzten Moorflächen beschreibt neben der aktuellen Situation, Verteilung der Nutzungsarten, Flächenanteilen und betrieblichen Betroffenheiten auch die langfristige Strategie zum Ausstieg aus der entwässerungsbasierten Nutzung. Fragen zur Moorstrategie beantwortet die MoorAgentur MV.
26.11.2024
Weitreichende Forschungsförderung für Moorforschung in MV
Wir freuen uns: Die Moorforschung in Mecklenburg-Vorpommern erhält eine Förderung der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) als Sonderforschungsbereich. Sonderforschungsbereiche haben eine internationale Sichtbarkeit als herausragendes Förderformat der DFG und werden wettbewerblich in einem aufwändigen Verfahren vergeben. Das Fördervolumen von „WETSCAPES2.0: neuartige Ökosysteme in wiedervernässten Niedermoorlandschaften“ liegt bei rund 10 Mio. Euro. An dem Projekt sind die beiden Universitäten Greifswald und Rostock zusammen mit weiteren Partnern beteiligt und arbeiten auf dem Gebiet der Moorforschung eng zusammen. „Das Moorforschungsprojekt der beiden Universitäten Greifswald und Rostock kann in seiner Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden: Moore machen in Mecklenburg-Vorpommern rund 14 Prozent der Landesfläche aus. Trockengelegte Moore verursachen etwa 40 Prozent der Treibhausgasemissionen des Landes. Weltweit machen Moore knapp vier Prozent der Landflächen und einen relevanten Teil der globalen Treibhausgasemissionen aus. Mit dem erfolgreich eingeworbenen Sonderforschungsbereich wird sich Mecklenburg-Vorpommern als ein weltweiter Vorreiter in der Moorforschung etablieren“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin (Quelle). Auch unsere Projektfläche im Polder Sandhagen soll im Rahmen von WETSCAPES2.0 beforscht werden.
Wetscapes, also Landschaften mit hohem Anteil an wassergesättigten Mooren, erbringen wichtige Ökosystemleistungen, wie die Speicherung von Kohlenstoff, Kühlung oder Wasserreinigung. Über Jahrhunderte wurden Moore jedoch zur landwirtschaftlichen Nutzung großflächig entwässert, was eine kontinuierliche Freisetzung großer Mengen an Treibhausgasen und eine Reduzierung der Biodiversität zur Folge hatte. Umfangreiche Wiedervernässungsprogramme sollen nun europaweit diese Effekte rückgängig machen. Dadurch werden jedoch nicht die ursprünglichen Moore wiederhergestellt, sondern es entstehen neuartige Ökosysteme. Der SFB/Transregio „WETSCAPES2.0: neuartige Ökosysteme in wiedervernässten Niedermoorlandschaften“ widmet sich der umfassenden Analyse von Prozessen, die bei der Wiedervernässung von Niedermoorlandschaften ablaufen. Ziel ist es, die starken ökologischen und hydrologischen Veränderungen zu untersuchen und langfristig auch Beiträge zum Management der Wiedervernässungsprojekte sowie zur Nachnutzung der Flächen zu erarbeiten (Quelle: Pressemitteilung der DFG)
9.11.2024
Im Fokus: Klimaneutral Bauen & Modernisieren mit Paludikultur
Moorschutz auf der Baustelle? Das ist möglich! Wiedervernässte Moore schützen nicht nur effektiv das Klima indem Treibhausgasemissionen dauerhaft reduziert werden, sondern bieten auch Chancen für klimaneutrale Baustoffe. Zukunftsweisende Lösungen für die Baupraxis als (eine) Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels waren Thema beim Bauforum Rheinland-Pfalz am 7. November in Mainz sowie auf der EffizienzTagung klimaneutral Bauen+Modernisieren am 8. November in Hannover. Anke Nordt, Projektleiterin von Paludi-MV, nahm das Publikum bei beiden Veranstaltungen (verbal) mit ins Moor und zeigte die Potentiale von Bau- und Dämmstoffen aus Paludikultur auf. Ein Beispiel ist das Typhaboard: ein Dämmstoff aus Rohrkolben. Der Rohstoff kann (hoffentlich bald viel mehr) in vernässten Niedermooren angebaut werden, und soll zukünftig in dezentralen Anlagen, da wo der Rohstoff wächst, verarbeitet werden. Pro Anlage würde 15-20 ha Anbaufläche für Rohrkolben ausreichen. An einer Umsetzung im moorreichen Niedersachsen wird im Modell-und Demonstrationsvorhaben RoNNi bereits gearbeitet.
(Bild-Quelle: https://www.effizienztagung.de/)
Klimaneutrale Baustoffe sind auch ein Thema bei Agora Agrar. In Kooperation mit dem GreifswaldMoorCentrum fand am 14. November 2024 in Berlin die Fachveranstaltung "Klimaneutrale Baustoffe – eine Chance auch für die nasse Moornutzung" statt. Das Programm und die Vortragsfolien der interessanten Redebeiträge von Dr. Franziska Tanneberge (GMC), André Hempel (BMWSB) und Harald Grethe (AgoraAgrar) können auf der Veranstaltungsseite heruntergeladen werden. Anke Nordt war als Gesprächspartnerin zur Podiumsdiskussion "Förderung neuer Wertschöpfungsketten für Baumaterialien aus Paludi-Biomasse – was brauchen Akteure vor Ort?" geladen.
November 2024
Lesetipp: Ländliche Räume 3/24 - Schwerpunktheft "Zukunft der Moore"
Die ASG (Agrarsoziale Gesellschaft e.V.) widmet die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Ländliche Räume" der Zukunft der Moore. Im Schwerpunktheft mit dem Untertitel "Klimaschutz und Landwirtschaft vereinen" sind interessante Interviews und Hintergrundinformationen gesammelt. Die Zeitschrift kann hier kostenlos als PDF gelesen oder heruntergeladen werden.
07.10.2024
Baubeginn am Polder Bargischow-Süd
Im Rahmen der Naturschutzförderrichtlinie des Landes (Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt) und mit Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) setzt die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern auf der Projektfläche Bargischow-Süd Verbesserungen der hydrologischen Situation durch Einstellung flurnaher bzw. flurgleicher Wasserstände um. Die Anhebung des Wasserstandes vermindert die Torfzersetzung und damit die Kohlendioxidfreisetzung sowie den Nährstoffeintrag in Grund- und Oberflächengewässer nachhaltig. Bis Februar 2025 werden u. a. neue Staubauwerke errichtet, Grabenverbindungen geschaffen, vorhandene Durchlässe zurückgebaut und Zuwegungen zu den Maststandorten der 110-KV-Leitung errichtet. Die entsprechenden Baumaßnahmen konnten am 07. Oktober beginnen. Die erhöhten Wasserstände werden zukünftig Grundlage für die nasse Bewirtschaftung im Projekt Paludi-MV sein.
24.09.2024
Die MoorAgentur MV hat eine eigene Webseite
Pünktlich zur Mecklenburger Landwirtschaftsausstellung (MeLa) hat die MoorAgentur MV eine eigene Webseite bekommen. Alle Informationen, Angebote und Kontaktdaten sind zukünftig auf www.mooragentur-mv.de zu finden.
11.09.2024
Zwei neue Förderrichtlinien im Klimamoorschutz
Das BMUV unterstützt im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) mit zwei neuen Förderrichtlinen die Wiedervernässung und Renaturierung naturschutzbedeutsamer Moore (1.000 Moore) sowie Information, Aktivierung, Steuerung und Unterstützung von Maßnahmen zur Wiedervernässung von Moorböden (Förderrichtlinie InAWi). Beide Förderprogramme sind zwar keine Förderung für Paludi-Kultur, nichtsdestotrotz eine gute Nachricht für den Klimamoorschutz.
"InAWi" fördert u.A. zielgruppenspezifische Informationsangebote zur Akzeptanzsteigerung und bedarfsgerechten Qualifizierungsmaßnahmen zum Moorbodenschutz, Moorbodenschutz-Kkonzepte sowie Moorbodenschutzmanagement. "1.000 Moore" fördert Maßnahmen zur dauerhaften und weitgehenden Wiedervernässung und zur damit verbundenen Renaturierung kleiner Moore mit einer wiederzuvernässenden Fläche zwischen 5 und 200 Hektar pro Projekt. Förderfähig sind jedoch nur Maßnahmen auf Flächen, auf denen zum Zeitpunkt der Antragstellung keine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung stattfindet.
Projektträgerin für beide Förderprogramme ist die ZUG. Am 16. und 25.09. (1.000 Moore) bzw. 11. und 24.09. (InAWi) finden Online-Schulungen für Antragsteller*innen statt. Eine Anmeldung zu diesen Terminen ist über die Seite der ZUG möglich.
29.08.2024
Deutscher Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) für Dr. Franziska Tanneberger
Wir gratulieren Dr. Franziska Tanneberger zur Auszeichnung mit dem Deutschen Umweltpreis 2024. Der Preis würdigt ihr unermüdliches Engagement für nasse und wiedervernässte Moore und unterstreicht derren wichtige Rolle für Klimaschutz und Biodiversität. Die Auszeichnung teilt sie sich mit Diplom-Ingenieur Thomas Speidel aus Nürtingen bei Stuttgart.
Dr. Franziska Tanneberger gilt als treibende Kraft bei der Revitalisierung von Mooren und als Brückenbauerin zwischen Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft. Gemeinsam mit Dr. Greta Gaudig leitet sie das Greifswald Moor Centrum (GMC). Dort wird übrigens auch ganz ausführlich zum Thema Paludikultur informiert.
Eine der höchstdotierten Umwelt-Preise Europas geht so in kurzer Zeit bereits zum dritten Mal an eine*n Vertreter*in der Greifswalder Moorforschung. 2021 war „Moorpapst“ Prof. Hans Joosten einer der beiden Preisträger*innen der jährlich vergebenen und mit insgesamt 500.000 Euro versehenen Auszeichnung. 2015 wurde Prof. Michael Succow mit dem Ehrenpreis als Ausnahmepersönlichkeit im Naturschutz geehrt. Am 27.Oktober überreicht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den diesjährigen Deutschen Umweltpreis in Mainz.
27.08.2024
Freie Stellen bei unserem Partnerprojekt BLuMo
Befristet für 3,5 Jahre bzw. bis zum 31.12.2031 sind beim Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU) im Pilotprojekt BLuMo zwei Stellen als Sachbearbeitung in der Beratungsstelle des Moorschutzprojektes (m/w/d) und Referent*In Moorbewirtschaftung/ Vernetzung zu besetzen. Bewerbungsfrist ist der 11.09.2024 bzw. 15.09.2024. Das Projekt „Brandenburgs Luchgebiete klimaschonend bewahren – Initiierung einer moorerhaltenden Stauhaltung und Bewirtschaftung“ (BLuMo) ist Teil der vom BMUV geförderten Pilotvorhaben Moorbodenschutz.
07.08.2024
Wir suchen Verstärkung für's Projekt
Zum nächstmöglichen Zeitpunkt ist, vorbehaltlich der Mittelbewilligung, befristet bis zum 31.10.2027, eine Stelle als teilzeitbeschäftigte*r (50 v. H.) wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in zu besetzen. Die Vergütung erfolgt nach Entgeltgruppe 13 TV-L Wissenschaft. Aufgabe ist, die wissenschafltiche Begleitung der Umsetzung von Paludikultur auf unseren zwei Pilotflächen durch intensive Wissenschaftskommunikation, um den Transfer von Paludikultur als neue Landnutzungsform auf vernässten Moorböden in die Praxis zu unterstützen. Die Ausschreibung finden Sie hier. Die Stelle ist am Institut für Botanik und Landschaftsökologie, AG Experimentelle Pflanzenökologie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Greifswald ausgeschrieben. Bewerbungsfrist ist der 06.09.2024.
06.08.2024
Vernetzungsbesuch in Bargischow
Am 3. August wurde unsere Pilotprojektfläche in Bargischow von einer Exkursionsgruppe der IMCG besucht. Laurentiu Constantin vom WIKIMooS Projekt der HU Berlin berichtete sehr anschaulich, wie veränderte Bodeneigenschaften am besten kartiert werden können, um effektive Wiederherstellungs- und Managementmaßnahmen abzuleiten. In der regen Diskussion über die Wiedervernässung von stark degradierten Moorstandorten wurde klar: es ist wichtig, die bereits bestehenden Erfahrungen anderer Projekte über Dos & Don'ts, bspw. in den Niederlanden, zu kennen und zu beachten.
Und natürlich wurde auch die zentrale Frage der Paludikultur für Landwirte diskutiert: Was kann mit der Ernte passieren? Beispielsweise wurde die Verwendung als Futtermittel für Wiederkäuer besprochen. In Polen gibt es positive Erfahrungen mit Kühen, die Carex acuta (früh geerntet) fressen. Auch die Verwendung von Schilf als Dachabdeckung könnte regional eine sinnvolle Option sein. Wir arbeiten daran, die Entwicklung und den Aufbau von Wertschöpfungsketten in der Paludikultur zu unterstützen. Vielen Dank für den Besuch und die vielfältigen, internationalen Perspektiven.
Die International Mire Conservation Group (IMCG) ist ein internationaler Zusammenschluss von Moorschützern. Vom 26.7. bis 4.8. fand eine deutschlandweite Exkursion zu ganz unterschiedlichen Moorgebieten und Projekten statt. Wir freuen uns, ein Teil der Exkursion gewesen zu sein.
22.07.24
Neue Förderrichtlinie der Rentenbank
Die Rentenbank hat die Förderrichtlinie zur Maschineninvestitionsförderung aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) veröffentlicht. Förderfähig ist darin u.a. Erntetechnik für die Bewirtschaftung vernässter Moorböden. Eine Liste der förderfähigen Technik sowie die geltenden Fördersätze sind hier zu finden. Bei der Förderung handelt es sich um ein Interessensbekundungsverfahren. Erste Frist ist der 19. August 2024. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine Registrierung im Portal der Rentenbank. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Antragsstellung.
Die aktualisierte Förderungrichtlinie ist aus Projektsicht besonders erfreulich, da sie die dringend notwendigen Anschaffungen zur Bewirtschaftung von Paludi-Kultur-Flächen finanziell unterstützt und neue Anreize schafft. Wir hoffen bald die ersten Maschinen auf unseren Projektflächen nutzen zu können.
02.05.24
Eröffnung der MoorAgentur MV
Die MoorAgentur MV bündelt die erforderliche Expertise für Moorschutzmaßnahmen und die Etablierung von Paludikultur, um diese zu den Akteuren vor Ort und in die Fläche zu bringen. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung in Malchin übergaben Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Elisabeth Aßmann, Staatssekretärin im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die Fördermittelbescheide über 3,5 Millionen Euro (BMUV) und 3,6 Millionen Euro (MV) an Daniela Degen-Lesske, Geschäftsführerin der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern GmbH. Weitere Informationen können der Pressemitteilung entnommen werden. Details zur MoorAgentur, die derzeit als Teil des Projekts Paludi-MV aufgebaut wird, folgen in Kürze.